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Kleine (Stahl-)Felgenkunde (DAF/Volvo 44/55/66)Derletzt beschloss ich, einen zusätzlichen Bremstrommelabzieher anzufertigen. Und da hierfür ein Mittelteil einer Schrottfelge eine gute Basis ist, beschloss ich außerdem, meinen Felgenvorrat auszumisten (war schon seit Jahrzehnten angedacht, aber nun hatte ich endlich einen guten Anlass). Höhen- und Seitenschlag kontrollieren Vor jeder Wiederverwendung einer Felge sollte der Schlag zumindest grob geprüft werden, z.B. indem man die Felge auf einen "Felgenprüfstand" schraubt und rotieren lässt. Bei mir bestand dieser Prüfstand einfach aus einer Hinterachsschwinge, die ihrerseits in einem Schraubstock eingespannt war: Der Schlag wird auf der Felgenschulter und an der seitlichen Anliegefläche
des Reifens am Felgenhorn gemessen, idealerweise mit einem Fühlhebelmessgerät,
aber grobe Schläge erkennt man bei rotierender Felge auch mit dem
bloßen Auge. Das Felgenhorn kann bei Bedarf ausgebeult werden, indem man es mit der
Flamme erhitzt und vorsichtig zurechtdengelt.
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Standardfelge DAF 44/55: Prins 891214 (4Bx14) Diese Felge wurde bei allen DAF 55 mit Ausnahme der 5505/06 Marathon und bei allen DAF 44 bis zum Produktionsstart der DAF 66 verbaut: Das ursprüngliche Tiefbettprofil sah wie folgt aus: Im Zuge der Einführung des DAF 66 wurde das Tiefbettprofil - vermutlich aus Gründen der Gleichteileverwendung - im Jahre 1972 geändert und entsprach dann den Nachfolgefelgen 165700. Allerdings wurden die Felgen 891214 noch eine Zeitlang weiterproduziert: Meine jüngste trägt die Stempelung 12/73. Anmerkung: Die Kennbuchstaben B und
J geben gemäß den Internet-Experten die Form
des Felgenhorns an. Dies streng nach dem Motto: Ahnung hat keiner, aber
jeder schreibt vom anderen ab. Vorserienfelge 891214 (4Bx14) von Fergat Wie allgemein bekannt, bezog DAF alle Stahlfelgen von Prins
im friesischen Dokkum.
Standardfelge DAF 66-1100 und DAF 44 ab Ende 1972: 165700 (4Bx14) In den Ersatzteilhandbüchern findet sich als Nummer für diese Felge nur die 100345. Ich vermute, dass es sich um exakt dieselbe Felge handelt, dass dies aber die Nummer der Felge samt den drei Befestigungsbolzen für die kleinen schwarzen Radkappen ist. Standardfelge Volvo 66 DL: 260588 (400Bx14) Diese Felge unterscheidet sich optisch nicht vom Vorgängermodell,
trägt jedoch die prestigeträchtige Stempelung "tubeless".
Schlauch oder schlauchlos? Nur die letzten Prins-Felgen mit der Teilenummer 260588 tragen die Kennzeichnung
"tubeless". Allerdings vermochte ich bisher keinen baulichen
Unterschied zu den Vorgängerfelgen 165700 zu erkennen. Eventuell
sind sie nur mit genaueren Toleranzen gefertigt worden, worauf die 400Bx14
anstelle der 4Bx14 hinweisen könnte (ist mir aber leider nicht bekannt).
Nachteil vom Schlauchbetrieb Das Schlauchventil dichtet das Ventilloch nicht hermetisch ab, sodass (Salz-)Wasser eindringen kann. Bei Felgen, die jahrzehntelang im Alltag mit Schlauch gefahren wurden, findet sich deshalb oft starker Rost um das Ventilloch herum. Der schlimmste Fall, der mir vor Augen gekommen ist, war eine Felge, bei der auf einer Länge von 5 cm das Metall weggerostet war und der Schlauch herausquoll. Glücklicherweise habe ich das damals rechtzeitig bemerkt ... Der Lochdurchmesser beträgt bei neuwertigen Felgen ungefähr 11 mm (gemäß DIN 7824 von 1979: 11,3 ... 11,7 mm).
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Felgen für DAF 55/66 Marathon bzw. Volvo 66 GL Mit diesen Felgen kenne ich mich weniger aus, da ich nie einen 1300 besaß. Die wenigen Felgen, die dennoch in meinen Besitz gelangt sind, sehen alle wie das hier oberhalb gezeigte Exemplar aus (nur die länglichen Vertiefungen müssten eigentlich schwarz lackiert sein...) und weisen ansonsten die im Folgenden genannten Eigenschaften auf. Standardfelge DAF 55 Marathon: 258548 (4½ JJx13) Diese Felgen werden in der "Freigabe-Übersicht Reifen & Felgen" nur für den DAF 55 gelistet und besitzen eine Einpresstiefe von 35 mm. In den Ersatzteilhandbüchern des DAF 55 für die 5505/06 findet sich lediglich die Nummer 258668. Ich gehe davon aus, dass genau wie bei der Felge 165700 die Nummer im Handbuch auch die drei Befestigungsbolzen für die kleinen schwarzen Radkappen umfasst. Standardfelge DAF 66 Marathon: 105676 (4½ JJx13) Diese Felgen werden in der "Freigabe-Übersicht Reifen & Felgen" für die DAF 55 und 66 gelistet und besitzen eine Einpresstiefe von 40 mm. Standardfelge Volvo 66 GL: 290831 (4½ JJx13) Während die Standardfelge des Volvo 66 DL (260588) bereits 8/75 die Stempelung "tubeless" aufwies, weisen meine ältesten Felgen mit der Nummer 290831 aus demselben Produktionsmonat dieses Gütesiegel noch nicht auf. Bei einer wurde das "tubeless" sogar nachträglich im Werk durchgestrichen, was allerdings erst nach Abschleifen der rostigen Lackschicht lesbar wurde: Vermutlich waren diese Felgen von Anfang an für den schlauchlosen
Betrieb vorgesehen, aber aus irgendeinem Grunde erfüllten die ersten
Exemplare noch nicht alle Anforderungen (worin die auch bestanden haben
mögen, denn bereits die Vorgängerfelgen habe ich fast ausnahmslos
schlauchlos gefahren.) |
Bau eines Bremstrommelabziehers Bei regelmäßig gewarteten Fahrzeugen ist ein spezieller Bremstrommelabzieher sicherlich entbehrlich. Bei verwahrlosten Feld-und-Wiesen-Fahrzeugen schaut dies jedoch schnell einmal anders aus. Und spätestens wenn die Bremstrommelnabe auf der Steckachse verklebt wurde, hat man ohne Abzieher exakt keine Chance mehr. Dieser Bremstrommelabzieher ist dem Original von DAF mit der Teilenummer 535017 nachempfunden: Der Teilenummer nach zu schließen ist dieses Werkzeug sehr alt. Der seitliche Rohrstummel zum Einstecken einer Stange als Verdrehsicherung ist meines Wissens jedoch erst 1975 zum ersten Mal auf Abbildungen zu sehen:
Beim Anfertigen dieses Bremstrommelabziehers bin ich wie folgt vorgegangen.
Im praktischen Einsatz schaut das dann beispielsweise so aus: Tipp: Wer zu faul ist, sich einen Abzieher selber zu bauen, kann sich auch mal den Kukko Universal-Radnabenabzieher 40-3 anschauen. Den gibt es häufig antiquarisch zu kaufen und wer allen Ernstes auch Autos mit mehr als drei Radbolzen pro Rad fährt, kann die Abzugshaken 40-3-1 einzeln nachkaufen (kann man auf der Scheibentraverse einfach zusätzlich einhängen). Und auch mit dem Universalabzieher Kukko 12-3 ist es mir schon gelungen, eine verklebte Bremstrommel abzuziehen.
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